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Mal einen Lebkuchen weniger essen und wenn Faschisten auftauchen sofort bellen.

Sahnehäubchen Guttenberg
Besinnliches zur Advent...
...und ein update zum Schweinehund

Was kostet die Welt 2011? Im Zweifelsfall eine ganze Menge: Fukushima, die europäische Wirtschaftskrise, die höchsten CO2-Werte der von Menschen gemachten Geschichte, wild gewordene Neonazis. Und jetzt auch noch die Rückkehr von Karl-Theodor zu Guttenberg als Mediengespenst pünktlich zum Advent. Eigentlich wäre es mehr als genug gewesen – Zeit für Einkehr und Besinnlichkeit. Aber kaum öffnet sich das Online-Fenster des Bayerischen Rundfunks, schon springt dem Hörer bzw. Betrachter als Sahnehäubchen 2011 das Foto von Herrn Guttenberg samt Cover von seinem Buch entgegen. Eigentlich wäre er jenseits des Atlantiks, im Land der unbegrenzten Möglichkeiten und Self-made-men, doch ganz gut aufgehoben gewesen. Die Hoffnung hat getrogen: Mächtig aufgeblasen geistert er wieder, beschimpft Politiker und die Uni Bayreuth, von der ihm bereits ein entsprechender Realitätsverlust attestiert wurde. Realitätsverlust? Da stellt sich die Frage, ob nicht in jedem von uns ein kleiner Guttenberg steckt. Tun wir nicht alle so, als könne es einfach so weitergehen, trotz Schuldenkrise, CO2 und Neofaschismus? Der bessere Teil von unserem Ich versucht sich zu behaupten, z. B. das Auto öfter mal stehen zu lassen, einen Lebkuchen weniger zu essen, die Wahrheit nicht zu verdrehen, zu den eigenen Fehlern zu stehen, ohne daraus eine Heldentat zu machen. Zeit für innere Einkehr, Zeit für Besinnlichkeit, den kleinen Schweinehund in sich zu überwinden. Dafür geben die restlichen Vorweihnachtstage reichlich Gelegenheit. Aber das neue Buch von Herrn Guttenberg werden wir sicher nicht kaufen, nicht verschenken und auch nicht lesen. Denn irgendwann muss einfach mal Ruhe sein, egal ob er nun vorerst gescheitert ist oder vorüber gehend oder für immer.
vgl. dazu: http://netzpolitik.org/2011/guttenberg-fur-internetfreiheit-er-ist-sehr-talentiert/

Uwe Timms Roman "Rot"
Sinnkrisen zur Lebensmitte

Uwe Timms Roman "Rot"
Ende des Feindbilds