|
In Signalfarbe getaucht Von Verlust ist in vielen Schattierungen die Rede. Es wird reflektiert, wahrgenommen, neu überlegt und sortiert, fast wie beim Entrümpeln eines überbordenden Dachbodens. Die Hauptfigur kommt zu keinem Ende, bleibt hin- und hergerissen zwischen dem Rot der Revolution, dem Rot der Liebe, dem Rot des Lebendigseins. Dennoch ist ein Bedürfnis nach Aufbruch zu spüren in ein entschlacktes Denken, das sich von ideologischen Kategorien abzuwenden beginnt. Vielleicht ist es ein Ende des Feindbilds, das da zur Sprache kommt, ein Ende des Schwarz-Weiß-Denkens, weil sich letztlich alles relativieren lässt: In der Rückschau, im Versagen, im Bescheidenwerden und im Aufbegehren gegen eben diesen Verzicht, im Aufbegehren für die Intensität und Lebendigkeit der Farbe Rot. Es scheint, als würde sich dieses Rot von außen nach innen verlagern, gegenläufig zum Prozess des Verblutens auf der Straße. Uwe Timm: "Rot", neu bei Deutscher Taschenbuch Verlag (Jubiläumsedition), München 2011; www.dtv.de
|