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Blaue Stunde an der Waldnaab.
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Ein Mal Blockhütte und zurück
Kurze Wege für kurze Tage
Falkenberg als Ausgangspunkt

Im Rücken Burg Falkenberg, vor uns die Aue: Zwischen Wiesen, vorbei an Weidezäunen, schlendern wir Richtung Fluss. Es gluckert und rauscht, dann verschluckt uns der Wald. Ein bisschen nasskalt ist es schon, ein Wetter zum Kragen hochschlagen. Dazu der Geruch von Laub, durchfeuchtetem Moos. Rechts türmen sich bis zu 30 Meter hohe Granitwände auf, links drängen sich im Fluss rund geschliffene Felsen. So dicht gepackt erinnern sie an überdimensionale Kiesel oder Rücken von schlafenden Säugetieren, die sich gegenseitig wärmen. Für eine der Formationen, das „Butterfass“, findet der Volksmund eine eingängige Erklärung: „Ritter Kuno verfolgte die holde Maid/sie sprang in die Fluten in ihrem Leid/erreichte das andere Ufer mit Glück/und schaut auf die Verfolger zurück. Nicht sie war wie Daphne verwandelt/sondern er mit Knappen zu Fels verschandelt.“ Tatsächlich liegen die Felsen wie zerschmetterte Rüstungen im Wasser. Wer hier in voller Montur hineinstürzt, dürfte so leicht nicht wieder hochkommen.
Wir dagegen, im federleichten Daunenanorak, biegen um die nächste Uferkurve der sanft geschlängelten Waldnaab und vergessen das ganze Drama um Kuno: Was zählt schon ein kurzes Ritterleben, wenn man bedenkt, wie lang der Fluss gebraucht hat, um sich so tief in die Landschaft einzugraben? Zwischen Tirschenreuth und Falkenberg hat es die Waldnaab wesentlich leichter. Dort durchfließt sie ebenes Gelände, die so genannte Waldnaabaue. Aber im 180 Hektar großen Naturschutzgebiet Waldnaabtal, ausgewiesen zwischen Burg Falkenberg im Norden und Burg Neuhaus im Süden, wölbte sich vor rund fünf Millionen Jahren das Gelände auf. Der Fluss fraß eine Schlucht ins Gestein, um sich seinen Weg zu bahnen. Es entstand ein zwölf Kilometer langer Cañon.
Verschwunden sind nicht nur die Ritter. Im Nirgendwo zwischen Fels und Strudellöchern liegen ganze Burgen begraben. Von Altneuhaus, Herrenstein und Schwarzenschwal, einst mittelalterliche Vesten an den Talhängen, sind nur Gräben und Pfostenlöcher erhalten. Wohl abgerutscht das Ganze, genau wie die markigen Brocken, die in Richtung auf unser Ausflugsziel die Etappen versüßen. Hinweisschilder mit blumigen Texten zur jeweiligen Felsgestalt ersetzen die Märchenstunde, und dann taucht auch schon die Blockhütte auf.

Wanderung zur Blockhütte
Falkenberg als Ausgangspunkt

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